Nudging meint übersetzt einen Stupser zu geben. Jemanden in eine Richtung lenken. Ganz unbewusst und doch effektiv. Nudging kann viele Formen haben und als Werkzeug Teil einer User-Experience sein. In diesen Artikel betrachten wir eine Entscheidungssituation eines Nutzers auf einer Webseite oder App, wie sie jeden Tag millionenfach vorkommen.
Nudge am Beispiel Weinkauf
Angenommen, wir möchten uns einen Wein kaufen und stehen vor folgender Wahl:
Welcher Wein erregt die meiste Aufmerksamkeit? Anderes Beispiel mit den gleichen Produkten. Welcher Wein steht jetzt im Fokus?
Vielleicht hast du schon selbst solche kleinen Helfer gesehen, die dir bei der Wahl helfen möchten.
Bei einem Nudge geht es um die sogenannte „Default“ Option. Auf Deutsch übersetzt heißt das soviel wie die Standardeinstellung. Für uns ist es nur eine extra Anstrengung, von der Vorauswahl abzuweichen, weshalb wir im Zweifel mit der Vorauswahl mitgehen, solange sie nicht zu unvorteilhaft für uns ist. Wir vertrauen der Standardeinstellung, weil wir davon ausgehen, dass sich diese bewährt hat und vermutlich die sicherste Option ist. Das gilt gerade in Kaufentscheidungen, bei deinen wir uns nicht gut auskennen und selbst keinen besseren Auswahlentscheidungen kennen.
Die Nudges selbst können in verschiedene Klassen eingeteilt werden. Beispielsweise dem Bias, auf dem Sie sich beziehen.
- Gratis Beilage // Übervorteilung
- Zwei zum Preis von einem // Übervorteilung
- Nur noch heute gültig // Angstmache
- Nur noch drei im Lager // Angstmache
- Von Experten empfohlen // Autorität
- Bestseller // Soziale Akzeptanz
- Drei deiner Kontakte haben das geliked // Soziale Akzeptanz
Handlungsempfehlung
- Überprüfe, welche Nudges eingesetzt werden und ob Sie ihr Ziel erreichen.
- Je mehr Nudges du einsetzt, desto schwächer ist der effekt jedes einzelnen. Also nicht übertreiben.
- Die beste Möglichkeit zu verstehen, welche Nudges am besten wirken ist ein A/B Test.